Legasthenie/Dyskalkulie

Legasthenie/Dyskalkulie ist eine spezifische Problematik, die sich beim Schreiben und/oder Lesen bzw. Rechnen bemerkbar macht.

Diese Probleme werden durch differente Sinneswahrnehmungen im Bereich des Hörens, Sehens und der Raumwahrnehmung verursacht. Es können mehrere aber auch nur ein Sinnesbereich betroffen sein. Dadurch kommt es beim Kind während des Schreibens/Lesens und/oder Rechnens zu einer zeitweisen Unaufmerksamkeit, die zu Wahrnehmungsfehlern (genannt Rechtschreib- und Lesefehler) führt. 

 Beobachtet man, dass

  • das Kind beim Schreiben/Lesen oder Rechnen zeitweise unaufmerksam ist oder mit den Gedanken abschweift,
  • es über differente Sinneswahrnehmungen (Optik, Akustik und Raumwahrnehmung) verfügt, die nicht ausreichend für das Erlernen des Schreibens/Lesens und Rechnens geschärft sind,
  • dadurch Fehler macht, die ansonsten nicht auftreten bzw. das Kind auffallend gute und dann wieder schlechte Tage im Bezug auf das Schreiben/Lesen und/oder Rechnen hat,

liegt der Verdacht nahe, dass es sich um ein legasthenes Kind handeln könnte. 

 

Weitere Hinweise auf eine Legasthenie im Schulalter können sein: 

  • Vertauschen von Buchstaben und Zahlen (b/d, W/M, 12/21)
  • Schwierigkeiten beim Lese- und Schreiblernprozess
  • Verwechseln von rechts und links
  • Merken von Buchstaben fällt schwer
  • Merken von Reihenfolgen wie zum Beispiel Monate, Wochentage, … gelingt nicht gut
  • Fehlen des Leseverständnisses
  • Vertauschen/Auslassen von Buchstaben in Wörtern beim Schreiben oder Lesen
  •  Probleme beim Abschreiben
  • uvm.

 

Bei Dyskalkulie: 

  • das Erlernen des 1×1 gelingt nur schwer
  • ähnlich aussehende oder klingende Zahlen werden vertauscht
  • Zahlen werden seitenverkehrt geschrieben/gelesen
  • vorwärts und/oder rückwärts zählen fällt schwer 
  • das Kind hat Probleme beim Abschätzen von Mengen/Längen/Größen
  • Zahlen werden verdreht 35/53
  • Rechnungen gelingen nur mit großer Mühe und unter großem Zeitaufwand
  • uvm.

 

Auch schon im Vorschulalter können sich erste Anzeichen einer Legasthenie/Dyskalkulie zeigen:

  • das Kind spricht später als erwartet
  • es verwendet Ersatzwörter oder verwendet falsche Wortbezeichnungen
  • Bezeichnungen für bekannte Objekte (Farben, Namen) werden nur schwer gemerkt
  • Probleme bei der phonologischen Bewusstheit (Anlauten, Silben klatschen, Laute aus dem Wort heraushören)
  • vermehrtes Stolpern, Anstoßen, Hinfallen
  • Schwierigkeiten beim Reimen
  • Probleme beim Merken von Liedern und Gedichten 
  • uvm. 

 

Eine Legasthenie ist nicht heilbar, jedoch können bei konsequentem Training Verbesserungen erzielt werden und das Kind lernt mit der Legasthenie umzugehen.

 

Anders verhält es sich bei der Lese-Rechtschreibschwäche (LRS), welche durch Ereignisse im Leben eines Kindes (Krankheit, psychische Belastungen, Lerndefizite, …) erworben wird. Diese kann vorübergehend sein und durch vermehrtes Üben des Schreibens und Lesens nach und nach behoben werden. 

 

Mittels Anamnesegespräch, Analysen von vom Kind geschriebenen Texten und dem AFS – Computertestverfahren kann eine Legasthenie/Dyskalkulie auf pädagogischer Ebene festgestellt werden. Nähere Informationen dazu finden Sie hier.